Freitag, 23. Oktober 2009

herrgottsbscheisserle

die schwäbische maultasche schwimmt nun quasi auf augenhöhe mit dem champagner in ihrer brühe: die europäische union schützt mit der anerkennung der teigware als regionale spezialität aber auch einen fall des betrugs. es ist schon einige jahre her, als mir eine liebe kernschwäbische verwandte erzählte, dass das, was so asketisch daherkommt, eigentlich der versuch sei, fastenge- und fleischver-bote zu umgehen. wahrscheinlich wiedermal mönche, diesmal aus - kann man sich das ausdenken? - maulbronn hatten die idee, das brät nicht nur durch beigaben zu einer grünlich-grauen masse zu vermischen, sondern es auch noch in einer teigtasche zu verbergen, damit wirklich niemand, wenn er von oben draufsieht auf den verstoss käme. dann drehte sie den kopf, sah mich mit einem hintersinnigen blick an und sagte: deshalb heißen sie auch "herrgottsbscheisserle."

und allein dafür - das denke nun ich - sei alles verziehen.

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