dax und dow im plus, die schlagzeile "stimmung bei unternehmen deutlich verbessert" - so empfing mich mein browser heute morgen. endlich mal eine gute nachricht, dachte ich mir, und auch die börsen gehen nach oben, ist ja toll. in der zeitung hatte noch etwas gestanden von sechs prozent minus-wachstum (heißt das dann nicht eigentlich schrumpfung?), sozialen unruhen und das alles noch viel schlimmer wird. von den analysten, den wirtschaftsweisen war da allerdings auch zu lesen, von ihren irrtümern und wie sie sich in negativ-voraussagen überbieten, von nobert walter, chefvolkswirt der deutschen bank etwa.
nun frage ich mich ja schon auch, wie unabhängig ein dem unternehmen verpflichteter leitender angestellter eines geldhauses sein kann, der in der banken-, finanz- und wirtschaftskrise als ebensolcher prognosen abgibt. schließlich nimmt er damit einfluß auf die märkte (denn er ist ja nicht irgendwer) und damit auch auf die geschäfte der bank, die sein gehalt bezahlt (den prognosejob macht er übrigens seit 35 jahren, sagte er gerade dem stern; chapeau, irgendwer muß ja sehr zufrieden mit ihm sein).
es ist aber auch vertrackt: die börsenkurse, in denen investoren die entwicklung der unternehmen vorwegnehmen, steigen, es wird geld verdient, die stimmung in den unternehmen verbessert sich - und trotzdem schreiben walter und co. in feuerschrift böses an die wand und die menschen denken achduliebezeit, halten ihr erspartes zusammen, haben angst um ihren arbeitsplatz und vermeiden freiwillig und verantwortungsbewußt alles, was den wirtschaftsstandort deutschland nach ansicht der wirtschaftsweisen gefährdet.
wer hat da bloß was davon und wer hat nun recht und was wird geschehen? vielleicht sollte ich mal norbert walter fragen; andererseits - was habe ich von der antwort zu erwarten? ganz schön kompliziert...
p.s: am nachmittag dann das:
"ifo-index steigt - abschwung geht weiter", so zitiert spiegel-online experten.
tja, wohl zu früh gefreut...
Freitag, 24. April 2009
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