Mittwoch, 1. April 2009

reinzensiert

es war ein pling, ein glöckchen oder was auch immer. jedenfalls störte es mich und machte mich erst auf den song aufmerksam, der im hintergrund lief. das geräusch hatte den fluß von lily allens text in "the fear" unterbrochen und ich dachte: "ah, sie haben das f-wort durch einen sound ersetzt damit ich es nicht höre. aber das f-wort wäre doch zu kurz für das geräusch gewesen; hmh, es war bestimmt das f-wort als verb mit -ing."

nun bezweifle ich, dass ich das f-wort gehört hätte, es wäre wohl ohne weiteren schaden anzurichten einfach so an mir vorbeigerauscht. dank des akustischen signals aber habe ich das f-wort mehrfach gedacht, es im originaltext gelesen, den ich zu rate zog, um sicherzugehen und schreibe jetzt sogar darüber; wer hat nun was erreicht?

übrigens fällt mir bei dieser zensurform noch etwas anderes ein, nämlich eine verfremdende aneignung a´la ronald reagan. der sah allein das hymnische der titelzeile in bruce springsteens "born in the usa", und blendete das kritische einfach aus. es mag ziemlich dämlich daherkommen, aber geschadet hat es reagan nicht. es war wahrscheinlich sogar ziemlich clever. wer erinnert sich schon an den text vom bruder, der in vietnam starb, der weg ist, während der damalige feind immer noch da ist? eben.

und damit sind wir wieder bei den radio-geschmacks- und sittenwächtern; denn so gesehen erzeugt so ein kleines pling aufregung um das f-wort und leitet die aufmerksamkeit um und weg vom text; der aber ist es eigentlich wert, etwa hier gelesen zu werden; trotz und mit dem f-wort.

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