Dienstag, 24. März 2009

vom träumen

die marina in bergkamen ist ein ruhrgebiets-klischee: im schatten des kraftwerks liegen motoryachten, segelboote, ein hausboot mit spitzenvorhängen im fenster. es ist warm in der sonne. über das gelände, über die stege, über den datteln-hamm-kanal kreischen winkelschleifer, exzenterschleifer, schwingschleifer. an den booten im winterlager werden alte lackschichten entfernt, holzbretter lasiert und bordwände geschrubbt.

ein boot ist darunter, das auffällt. nicht weil es besonders groß, modern oder chic ist; es hat löcher im weiss-braunen rumpf. drei sind es, handrückengroß und eines liegt unterhalb der wasserlinie. egon grewe (64) stellt die schleifmaschine ab und erzählt mir, wie sie am 22. januar das boot aus dem kalten wasser hoben, am liegeplatz 24, wo es gesunken war und dass er jetzt eine strafe zahlen muß; aber es war ja "ein glück, dass die torsa direkt an der slipanalage lag, da konnte dann ein normaler kran ran, sonst hätte ich noch einen schwimmkran mieten müssen," sagt grewe und wie er das sagt, klingt er nicht wie einer, der mir von einem glimpflichen ausgang erzählt sondern einem besonderen glück.

dass sein schiff sank - eigentlich war es ja seine schuld, hätte er torsa , eine motor-segelyacht, neuneinhalb meter lang, doch schon im letzten jahr rausgeholt und neu gestrichen, dann hätten sie ja wohl die rotten stellen gefunden. nun legt er die matrazen zum trocknen auf das deck, vieles hat er weggeworfen, bücher, viele bücher, weil ja auch diesel im schiff war. die ganze elektrik ist kaputt, wasser ist hinter dem glas der alten instrumente des 1963 gebauten schiffs zu sehen, naja. aber er grollt nicht; nicht dem schiff, nicht der vergänglichkeit und nicht der vielen arbeit, die er jetzt hat. zwei monate, sagt egon grewe, wird er an dem schiff arbeiten müssen; vielleicht wird es auch länger dauern. aber er hat ja zeit.

"mahagoni auf eiche", sagt er stolz und blickt mich an, wie es die menschen hier tun, direkt und offen. da ist kein gedanke mehr ans aufgeben, verkaufen. die rotten planken auszutauschen, das sei ja wohl gar kein problem und "dann wird torsa mich dahin bringen wo ich hin will!" wo das sei, frage ich, und der mann sagt: "norwegen, da ist sie ja auch gebaut worden". als er das sagt, und wie er das sagt, da wird es plötzlich wärmer und es fühlt sich ein bisschen so an, als mache er seine liebe hübsch, um sie auszuführen.

die dinge sind eben, wie sie sind. egon grewe wird, auch wenn sein traum noch mit drei löchern aufgedockt im gestell in der marina in bergkamen steht, mit torsa wieder auf große fahrt gehen. das ist ja wohl klar, auch wenn andere da vielleicht zweifeln. über die nordsee werden sie segeln und durch die fjorde und ich kann mir vorstellen, wie er dann am ruder steht, über den bug blickt und seine augen werden leuchten so wie jetzt. er wird sich vielleicht eine zigarette drehen, sie ruhig rauchen und wissen, dass die dinge auch manchmal gut werden, wenn man sie nehmen kann, wie sie eben sind.



mehr dazu gibt es hier

und hier: frühling auf dem wasser (bis 19. april 2009)

bilder eingefügt am 15. april 09.

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    Es tut mihr weh das der Torsa gesunken ist sehr weh.Ich weis das der Egon der Torsa liebt,und es ist nicht mehr Egon Grewe ohne der Torsa.Egon hat selber der railing gemacht mit seine eigene händen,ich hab es gehört und gesehn.Ich weis das weihl ich seine ex-freundin bihn,und jetzt weiz ich who der Egon ist,also für mich bleibt ehr nog immer im herzen und ich wünschte mihr das der egon seihn segelshif nicht braucht zu verkaufen.Raucht nog immer las ich,hmm,und ich hoff das est gut gt mit sein herzen.Ich wunsche alles gute fur him und der Torsa und fiel gluck.Egon ist so stolz auf seihn schif da sist alles fur him, tzugebe tut ihr das nicht,aber when Egon seine "freundin dafur gehen läst das sagt schon fiel.
    Susanne

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  2. Es tut mihr gut um manchmal auf deine blog zu lesen wie est geht mit der TORSA und mit Egon,meine exfreund.Aber ich bin auch sehr traurig das das mit die beide das patziert ist,aber Egon gibt nicht auf,und sicher seine traum nicht.Und das fiele tweifele an seine traumschiff und sine traumreise,das ist ein fact,aber Egon hat de mut um das was her will und uber traumt durch zu zetzen.Und wie weis ich das,ich bin und seine exfreundin.Ich hab das vertrouwen ihn im das her der schöne Torsa mit volle stolz,fahrbereit macht um nar Noregen tzu segelen.Und Egon wen du das lest,ich bin stolz auf dich,aber denk an dein gesundheit,und wen du mahl wieder nach die Niederlande komst,geh dan ganz nach untere,das schöne Limburg!Fiele Liebe grüsse von die Susanne!!!

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