„das wasser des swat war einmal blau“, erzählt mir ajmal malik am ufer des flusses im norden pakistans. heute fließt es dort, wo vor der flut straßen waren, felder, häuser. in den bergen hat die katastrophe, die das land derzeit heimsucht, ein anderes gesicht als in den ebenen des punjab oder peschawars. während meiner reportage-reise sah ich beides.
nun, so sagen es fachleute der hilfsorganisationen, droht eine weitere welle. sie kommt schleichend, still – das sterben an hunger und krankheiten. extremely vulnerable heißt der begriff in der sprache der un-organisationen. mindestens acht millionen menschen gelten als besonders gefährdet, haben zum teil keinen zugang zu sauberem trinkwasser, kein obdach, keine nahrung.
während der reise durfte ich mitarbeiter des bündnisses entwicklung hilft begleiten, von welthungerhilfe und misereor. aber mir begegneten auch pakistanische aufbauhelfer, die trotz erdbeben im jahr 2005, trotz taliban, trotz militäroffensive und nun trotz der flutkatastrophe unermüdlich weitermachen; es waren kostbare begegnungen in einem fremden land.
ajmal malik etwa ist ein solcher mensch. „der weg ist weit, also müssen wir reden,“ sagte er mir, während wir im treck der menschen über schlammige pfade durch die hügel des swattals gingen, weil die straßen zerstört sind. wir redeten über die haltung des westens zu seinem land, über urteile, vorurteile und moralische positionen, über deren berechtigung in anderen kulturen, über gesellschaftsformen, über lügen, das ende der glaubwürdigkeit. und über die rolle der medien. der weg war dann doch nicht mehr lang, aber seine worte hallen nach von unserer demokratie und der ausgeübten macht, dem willen der massen und den entscheidungen ihrer vertreter, der institutionen.
er würde sich freuen, wenn wir das gespräch einmal fortsetzen, ließ er mir jetzt , nach meiner rückkehr, ausrichten. vielleicht gelingt das ja und vielleicht ist dann das wasser des swat wieder blau, türkisblau. heute ist es grau.
einige der beiträge, die im wdr gesendet wurden, sind in der spalte rechts verlinkt. weitere sind über die suchfunktion der mediathek mit dem begriff „pakistan“ recherchierbar.
die organisationen im bündnis entwicklung hilft arbeiten weiter im land, kooperieren mit anderen hilfsorgansiationen. die spenden werden erstaunlich präzise verteilt, mitarbeiter besuchen vor den verteilaktionen die betroffenen gebiete, es gibt gutscheinsysteme für die menschen in not und eine detaillierte koordination mit anderen nicht-regierungsorganisationen, um in den jeweiligen regionen bedarfsgerecht zu helfen und unter- aber auch überversorgung zu vermeiden.
Dienstag, 7. September 2010
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